Sonntag, 18. Juni 2017

Dieses Rundheu ist eine lebensgefährliche Zeitbombe

- Selbst ohne Regen wäre das Einrollen viel zu früh gewesen -

Schon ohne dass es drauf geregnet hätte -- und das ja richtig heftig mit Starkregen nach dem nächtlichen Gewitter Donnerstag Nacht und außerdem mehreren heftigen Schauern am Freitag über Tag -- müsste das abgemähte Gras für richtiges Heu, das dazu noch in Rundballen gepresst wird und deshalb trockner sein muss als welches in Kleinballen, weil das später schlechter ablüftet, ungefähr 4 - 5 Tage bei sonnigen Wetter unter mehrmals Wenden vernünftig trocknen, bevor man es einrollen darf.

Bei Heulage können da, auch ohne Regen und bei richtig schönem sonnigem Heuwetter, eventuell 2 bis 3 Tage ausreichen, aber auch nur, wenn ein Bauer genau weiß, worauf er bei Heulage achten muss, denn das ist eine Kunst für sich.
Ich werde Euch im nächsten Beitrag mal einen Link reinstellen, wo genau erklärt wird, wie gutes Heu und gute Heulage gemacht werden müssen und dass einfach nur Wickelfolie drum mit Heulage nichts zu tun hat, sondern auch das gefährlicher Pfusch ist.

Also .. wir haben heute, weil es so heiß war, mal einen Spaziergang im Schatten mit Boomer gemacht und die Pferde dann nur kurzversorgt.

Als wir mit dem Auto an der Heuweide vorbei kamen, war klar, ich habe mich gestern nicht geirrt, klar war die heute schon eingerollt und sogar schon fast weggefahren. Sie muss also gleich ganz früh eingerollt worden sein und ist auch nicht einen Tag zum Ablüften auf der Freifläche liegengelassen worden.

Ich weiß aus Erfahrung, wie dieses Rundheu dann bei diesem Bauern anschließend gelagert wird. Das wird nicht luftig irgendwo in eine Scheune gestellt, wo es ablüften könnte, sondern dicht bei dicht aufgestapelt und dann mit einer einfachen nicht atmenden Plastikfolie dicht eingepackt, damit es nicht nass wird. Es staubt später dann wie verrückt, was mich nach dieser Beobachtung jetzt wirklich überhaupt nicht mehr wundert, denn so genau habe ich diesem Bauern noch nicht dabei zusehen können, wie der Heu macht.

Wo ich es beim letzten Mal genau verfolgt habe, war ja Heulage, die er erst im Oktober bei Regen gemacht und auch so klatschnass eingewickelt hat, dann aber Heulage.

Die Heulage gärte und schimmelte ja grundsätzlichlich .. das Heu hat meistens eher gestaubt ... auf Schimmelpilzbelastung hoch drei deutet das aber beides hin.

Na ja .. nun wissen wir auch warum.


Ich gehe davon aus, dass es nur sehr selten vorkommen wird, dass dieser Bauer sein Heu oder seine Heulage bei optimalem Wetter nach dem Wetterbericht oder den Vorschlägen des Landesgestüts Futterkamp macht und deshalb das Wetter ohnehin schonmal da reine Glückssache sein wird.

Ich vermute vielmehr, dass derartig unsinnige Termine beim Heu- und Heulagemachen so zustandekommen, dass dieser Bauer dann kostenlos die gebrauchten Geräte von seiner Familie (darunter sind einige Landwirte mit Milchwirtschaft usw.) ausleihen kann und außerdem noch Urlaub nehmen und auch kriegen muss .. und danach wird er sich dann richten, ganz egal ob es zum Heumachen zu spät ist, Regen gibt, geregnet hat .. und zusätzlich ist es ihm scheißegal, ob dazwischen Giftpflanzen sind oder nicht, die mäht er alle mit ab und rollt sie auch mit ein.

Bei dieser Wiese weiß ich nicht, ob da Giftpflanzen wachsen .. da aber die Wassergräben, die bei uns von Sumpfschachtelhalm umrandet sind .. das auch drüben bei den Schafen sind, was ich von dem Schäfer weiß und auf der Wiese dahinter weitergehen, vermute ich, dass es auch da Ecken mit Sumpfschachtelhalm geben wird .. es wäre unwahrscheinlich, wenn das nicht so wäre.

Und bei der anderen Wiese, die er ja zeitgleich abgemäht hat und vermutlich auch dann heute eingerollt, nehme ich an (hab heute nicht nachgesehen, denn wir müssen dazu immer extra rumfahren und Benzin wird allmählich doch etwas knapp), da weiß ich genau, weil Jürgen und ich das am Donnerstag ja gesehen haben, dass er auch die Riesenfläche da mit Sumpfschachtelhalm wieder mit abgemäht hat und die Pferde das kriegen werden oder er es verkauft.

Wo der Sumpfschachtelhalm da wächst, weiß ich genau, denn unsere Pferde standen ja mal fast 2 Jahre auf diesem Hof .. und wir haben auch eine Weile gebraucht um zu begreifen, warum Chiwa da nicht im Sommer (das Weideland hat sie da super vertragen), sondern grundsätzlich im Winter Hufrehe bekommen hat .. nämlich vom Heu.
Dass nicht noch mehr passiert ist und Prima nichts, war nur Glück .. andere Pferde sind ja auch gestorben. Unsere sind nochmal davongekommen.

Tja .. Namen darf man wie gesagt nicht nennen, aber Ihr könnt ja sehen, wenn Ihr meine Fotos verfolgt .. am Donnerstag wurde gemäht und heute das Heu schon fertig gerollt weggefahren .. und es ist noch nichtmal Heulage gemacht worden in dieser kurzen Phase.

Was wir für Wetter hatten, wisst Ihr, falls Ihr in meiner Nähe wohnt, selbst .. oder aber habt es hier bei mir genau nachlesen können.

Also wenn ich sage, dieses Heu hat gute Chancen, für empfindliche Pferde zu einer lebensgefährlichen Zeitbombe zu werden, weil es durchaus auch mehr als leichte Koliken, Kotwasser, Durchfall, eine Heustauballergie oder einen nicht tödlich verlaufenden Hufrehe-Schub, nämlich tödlich verlaufende Koliken, tödlich verlaufende Hufrehe oder Dämpfigkeit, die ein Pferd nicht überlebt, nach sich ziehen kann, dann lüge ich in keiner Weise.
Da kommt der Trecker angefahren, um die restlichen Heuballen abzuholen.

Ich gehe deshalb davon aus, das Gras hatte nur einen einzigen Tag trockenes Wetter, nämlich gestern, und das nachdem es am Boden liegend durch den Gewitterregen und diverse nachfolgende Schauer komplett quatschnass geworden ist. Dazu die Giftpflanzen, die zusätzlich zu den Schimmelsporen in manchen Ballen außerdem noch drin sein werden.

Wenn das verfüttert wird, kann das die eigenen Pferde treffen, die Pensionspferde treffen, zu denen auch der Hafi meiner Enkelin gehört, der gestern und vorgestern krank in der Box stand (heute haben wir nicht nachgeschaut und geschrieben hat sie nur, dass sie heute zur Kieler Woche fährt), und falls dieses Heu an andere Pferdehalter in der Feldmark weiterverkauft wird, kann es die nichtsahnend ebenfalls treffen.

Da links ist der Trecker auf der Koppel aufgekommen.

Voriges Jahr hatte diese Heuweide noch jemand anders. Es scheint einen Pächterwechsel gegeben zu haben.

Ich habe dafür, egal wie nett diese Leute sein mögen, wenn man sie trifft und sich mit ihnen unterhält, in keiner Weise Verständnis.

Wer Heu in großen Mengen macht, verfüttert und verkauft, der sollte sowohl die Gerätschaften als auch die Zeit zuverlässig so haben, dass er das Heu bei Heuwetter zu der Zeit machen kann, wann man das auch tut .. also fachgerecht und so, dass es gesundes Futter und keine schimmelnde Giftmischung wird.

Und wieder juckt es mich in den Fingern zu sagen, wer das ist.

Sollte mich jemand per E-mail fragen wollen, dann darf ich das sagen und werde das auch machen.

Öffentlich im Blog verstoße ich damit leider gegen das Persönlichkeitsrecht, wo man auch bei offensichtlichen Straftaten von jemand leider keine Namen nennen darf.

Und so ein Heu zu machen, ich finde das ist definitiv eine Straftat, nämlich ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, weil vorprogrammiert ist, dass Pferde nach dem Verfüttern leiden und sogar daran sterben könnten.

LG
Renate

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