Sonntag, 23. Juli 2017

Wie sich die Natur verändert - Teil 26

Nachtrag zu gestern, weil heute die Digicam wieder funktionierte

 Heute funktionierte meine Knipse wieder besser als gestern. Hab die Speicherkarte mal gründlich poliert. Vielleicht lag es ja daran.

Als wir heute unterwegs in Plön waren, habe ich diese reifen Ebereschen aufgenommen. Das Laub und die Zweige der Eberesche sind für Pferde sehr gesund .. die Beeren bedingt. Ein paar dürfen sie gern mal haben, zu viele davon wären aber nicht so gesund. Also eine dieser Dolden mal im Müsli ist eine nette Abwechslung.

 Die Sonnenblumen blühen jetzt auch wieder. Wir haben auf der Weide zwar keine, aber die wären gesund für Pferde. Sonnenblumenkerne sind ja auch in vielen Müslisorten enthalten. Zuweilen laufen bei uns kleine Sonnenblumen auf der Weide auf, vermutlich weil die Kerne die Darmpassage unserer Pferde überlebt haben und sogar noch keimfähig waren. Aber richtig groß werden die natürlich nie, sondern vorher abgefressen.

Rechts die Saatkapseln des kleinen Springkrauts.

 Oben, links und unten das ist drüsiges Springkraut.

Alle Springkräuter sind schwach giftig. Pferde sollten die nicht in Unmengen fressen, aber mal reinbeißen ist wohl nicht lebensgefährlich.
 Jürgen hatte heute den Schlüssel für unser Weidetor in der falschen Hose vergessen.

So sportlich, dass ich eben mal über den Zaun hopsen könnte, bin ich nicht mehr. Deshalb habe ich heute draußen gewartet und Jürgen und Kalli, der auch da war, haben alles alleine fertig gemacht, während ich draußen ein wenig rumspaziert bin.

 Ich habe noch rumgesucht, ob man nicht doch irgendwo recht einfach auf unsere Weide kommt, aber erfolglos.

Hier war ich gegenüber den Schafen neben uns schauen, ob es nicht da machbar wäre.

 Als ich da dann rumgelaufen bin, fiel mir unter meinen Füßen auf, dass das Gras auf diesem Weidestück durch und durch mit Sumpfschachtelhalm durchsetzt ist.

Ich vermute, dass wird auf der gegenüberliegenden Seite nicht anders sein, weil das Weideland dort genauso tief liegt.

 Ich muss sagen, ich bin sowas von froh, dass wir da nichts gepachtet haben, das wäre rausgeschmissenes Geld, weil eine Gefahr für jedes Pferd und ein so empfindliches wie Chiwa noch viel mehr.

Eine zu hohe Konzentration von Sumpfschachtelhalm im Weidegras oder Heu kann tödlich verlaufen. Manche Pferde sind da empfindlicher als andere, aber generell ist das Zeug gefährlich. Besonders unerfahrene Jungtiere vergiften sich auch deshalb leichter als andere, weil sie die Giftpflanze gar nicht kennen.
 Frau Dr. Vanselow hat hier was darüber geschrieben:
https://www.wochenblatt.com/landleben/land-kultur/sumpf-schachtelhalm-im-heu-geht-das-1668.html

Rechts eine Zaunwinde .. die dürfen Pferde fressen.

https://www.topagrar.com/archiv/Superunkraut-Sumpfschachtelhalm-825865.html

http://www.barnboox.de/pferdewissen/gesundheit/vorsorge/giftpflanzen-fuer-pferde-erkennen-und-vorbeugen/

Im Link oben sind diverse Giftpflanzen genannt und der Grad ihrer Giftigkeit, Sumpfschachtelhalm ist danach sehr stark giftig.

Da steht auch was über Kartoffeln. Die Angabe hat einen Stern und bezieht sich nicht auf die Kartoffeln an sich, sondern die oberirdischen Pflanzenteile.

http://www.giftpflanzen-fuer-pferde.de/Sumpfschachtelhalm.htm

Hier noch ein Link, wo drin zu finden ist, wenn 1/5 des Futters mit Sumpfschachtelhalm versetzt ist, dass ist das für Pferde tödlich. Und auch im Heu und in der Heulage bleibt es giftig.

Hier habe ich mich selbst wiedergefunden, grins.

http://pferde-tiere-gesundheit-soziales-zeit.blogspot.de/2012/09/die-giftpflanze-sumpfschachtelhalm-ich.html
Da kann ich dann mal das Stück Text rauskopieren, das ich da aus einem landwirtschaftlichen Infoblatt rauskopiert habe:
...
Familie Schachtelhalm- und Tüpfelfarngewächse
Sumpf-Schachtelhalm oder Duwock (Equisetum palustre)
Vorkommen: Nasse Wiesen, Gräben und Ufer. Die Pflanze wurzelt sehr tief (1 m und mehr) und breitet sich mit ihren Rhizomen seitlich aus. Aufgrund der konsequenten Entwässerung des Grünlandes während der letzten Jahrzehnte kommt die Art heut-zutage kaum noch in gefährlichen Mengen vor.
Inhaltsstoffe: Die Alkaloide Palustrin (E-quisetin), Palustridin und das Enzym Thia-minase. Tödliche Dosis bei Mäusen: 1 mg Palustrin pro 20 g Körpermasse.
Wirkung auf den Menschen: keine Vergif-tungen bekannt.
Wirkung auf Tiere: Wegen der starken, auch in Heu und Silagen nicht schwinden-den Giftigkeit (Equisetin-Gehalt) nach der Herbst-Zeitlose das gefährlichste der ein-heimischen Wiesenkräuter. Vor allem in Norddeutschland, wo die Zeitlose kaum vorkommt, tritt der Sumpf-Schachtelhalm im feuchten bis nassem Grünland an ihre Stelle. Besonders beim Pferd zeigt sich das Krankheitsbild als sog. "Taumelkrankheit" in starker Erregung, Zuckungen der Kopfmuskeln, taumelndem Gang; schließlich Aufhören der Reflexe, Hinstürzen und Verenden infolge Erschöpfung. Die Giftwirkung beruht nach LIEBENOW auf der Zerstörung des Vitamins B1 durch das Enzym Thiaminase. Nach RAUSCHERT ist das Rindvieh vor allem gegenüber dem Palustrin empfindlich: Es zeigen sich Schreckhaftigkeit, Lähmungen, Durchfall, Gewichtsverlust, Milchrückgang und bitter schme-ckende Milch. Die Vergiftungserscheinungen können durch das Verabreichen von Aneurin abgeschwächt werden. Für Schafe, Ziegen und Gänse ist der Duwock erfahrungsgemäß un-giftig.
Sumpf-Schachtelhalm
Bekämpfung: Wegen der tief liegenden Rhizome (unterirdische Ausläufer) ist diese ausdau-ernde Pflanze kurzfristig nur schwer zu bekämpfen. Gegen mechanische Schädigung und damit auch gegenüber dem Tritt der Weidetiere ist der Duwock aber empfindlich. Daher war früher die Entwässerung die Voraussetzung für jede Bekämpfung, weil dadurch Weidegang und Walzen erst ermöglicht wurden. Entwässerung allein ist allerdings meist wirkungslos, da die Rhizome im Bereich des Grundwassers verbleiben. Als bestes Mittel empfiehlt sich die wiederholte Anwendung einer schweren Riffelwalze ("Duwock-Walze") Ende Mai / Anfang Juni, da sich die Rhizome um diese Zeit am meisten verausgaben. Die spröden Triebe wer-den dann besonders auf schweren Böden umgeknickt bzw. zerdrückt. Dieselbe Wirkung hat auch ein intensiver Weidegang mit hoher Besatzdichte und gemischtem Besatz. Unerfahre-nes Jungvieh sollte besser nicht aufgetrieben werden. Vorbeugend wird der Duwock durch gute Narbenpflege (Düngung, Fladenverteilung, Nachmahd der Geilstellen, geregelter Wei-degang) zurückgedrängt, da er als lichtliebende Pflanze in einer dichten Grasnarbe nicht konkurrenzfähig ist. Mehrmalige Behandlung mit herbiziden Wuchsstoffmitteln allein bewirkt keine endgültige Vernichtung, da die tiefliegenden und daher ungeschädigten Rhizome im-mer wieder nachtreiben.
... 

Was bin ich froh, dass wir woanders als bei dem Bauern unser Heu kaufen, der da auf diesem Land Heu macht und wie wir ja beobachtet haben, das dann auch noch so unsachgemäß, dass er es nass einrollt und zum Palustringehalt und Thiaminasegehalt in diesem Heu auch noch Schimmel dazu kommt.

So hat doch alles, was zuerst nicht gut ist, manchmal auch ein Gutes.

Wenn Jürgen heute nicht den Schlüssel für unser Weidetor vergessen hätte oder ich etwas sportlicher wäre und wie er und Kalli über den Zaun hätte hopsen können, wäre ich gar nicht da vorbei gekommen um zu sehen, wie viel Sumpfschachtelhalm auf dieser ja von dieser Giftpflanze durchsetzten Heuweide wächst.

LG
Renate

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